Dienstag, 24. September 2013

Eine DIVA zum Vernaschen

Neue Trüffel-Pralinen von Lindt & Sprüngli


Früher schenkten verliebte Männer ihren
Angebeteten eine Schachtel mit Pralinen.
Das ist ein wenig aus der Mode gekommen.
Schade eigentlich. Denn gerade Trüffel-Pralinen
sind ein Hochgenuss. Für Leib und Seele.
Bei Lindt & Sprüngli scheinen die Macher alles
daran zu setzen, um dem entgegenwirken zu
wollen. DIVA heißt die neue Trüffel-Serie in
edler Aufmachung. Vier Sorten mit Irish Cream,
Rosé Marc de Champagne, Chocolat und
Marc de Champagne duften und schmecken
köstlich cremig und spritzig nach Alkohol
oder Schokolade. Die Verpackung mit der
schwarzen Schleife und dem goldfarbenen
DIVA-Anhänger erinnert an eine Mini-Hutschachtel
oder an Schmuckétuis. Die Pralinen sind auch
extra in Cellophan verpackt. Entfernt man sie,
entfaltet sich ein feiner Duft. Ganz besonders
sind die Alkohol-Trüffel. Am intensivsten schmeckt
die Sorte Irish Cream.
Mehr Infos unter: www.lindt-diva.com

(c) Corinna S. Heyn

Dienstag, 3. September 2013

Kate Aktinson, Die Unvollendete (Droemer 2013)

Ursula Todd hat viele Leben


Kate Atkinson über eine Frau zwischen zwei Weltkriegen


Im Grunde genommen sind Alltagsdinge normal.
Nicht aber, wenn sie durch die Feder von
Kate Atkinson fließen. Die preisgekrönte Autorin
beschreibt das Leben der Britin Ursula Todd, die
1910 geboren wird und sofort wieder stirbt.
Atkinson jedoch lässt sie wiederauferstehen und
sich auch noch an ihr eigenes Ableben erinnern.
Ursula wird zum Sonderling in einer Zeit zwischen
zwei Weltkriegen. Die Schriftstellerin begeht einen
zweiten Kunstgriff. Sie wiederholt Szenen, vor allem
die des Todes. Die Kapitel beginnen von vorn - mit
neuem Leben. Dazwischen atmet eine bildhafte
Sprache mit viel Sinneswahrnehmung und haucht
Alltagsgeschehnissen wie Essen, Trinken, Reden,
Spielen, Lachen, Arbeiten und Ausgehen neue
Energie ein. Sie beschreibt alles, als ob es noch
nie passiert wäre. Obwohl zunächst tatsächlich
nicht viel passiert zwischen den Teestunden, dem
Schlachten und Essen von Tieren, so sind es die
Blickwinkel, die daraus etwas Besonderes machen.
Atkinson nimmt die Perspektive der kleinen Ursula
ein. Und das ziemlich glaubwürdig. So bleibt
aus dieser - naiven - Sichtweise aber auch manches
ungeklärt. Ursula Todd ist 16 Jahre alt, als sie
wohl schwanger ist und von ihrer lebenslustigen
Freundin Izzie zur Abtreibung gefahren wird. Ob
das so war oder nicht, bleibt offen. Der Leser
durchquert konsequent das Stück aus der Sicht
von Ursula, selbst wenn die Autorin nicht als Ich-Erzählerin
schreibt. Ursula wird erwachsen. Unbescholten
und unerfahren geht sie die Ehe mit dem pedantischen
Lehrer Derek ein, der sie wie eine Dienstbotin
behandelt und so manches Geheimnis hat.
Emanzipation gab es damals noch nicht. Die
Hausarbeit ist eintönig, es schwelt eine lauernde
Unzufriedenheit in jedem Satz der Erzählung der Ehe.
Kate Atkinson ist bekannt für ihre Krimis. Sie weiß,
wie Spannung erzeugt wird. Das Buch ist ein
literarischer Genuss mit einer psychologischen
Finesse, die einen nicht mehr loslässt.
(c) Corinna S. Heyn

Kate Atkinson,
Die Unvollendete.
Droemer 2013.
Aus dem Englischen von Anette Grube.
Preis: 19,99 Euro